Um seine Visionen eines erfüllten „Ruhestands“ zu erfüllen, gründete der promovierte Eisenhüttenkundler Georg Uhlig 2014 eine Unternehmensberatung für die Anwendung und Verarbeitung von nichtrostenden Stählen.

Als einige seiner jüngeren Kollegen bereits über ihren Vorruhestand nachdachten, krempelte Georg Uhlig noch einmal die Ärmel hoch. Da war er 63 und fragte sich: „Das soll bald schon alles gewesen sein? Ich habe noch so viele Ideen.“  

Um seine Vision eines erfüllten „Ruhestands“ zu realisieren, gründete der promovierte Eisenhüttenkundler 2014 eine Unternehmensberatung für die Anwendung und Verarbeitung von nichtrostenden Stählen und holte gleich noch zwei langjährige Wegbegleiter mit ins Boot. Fachwissen hatte Georg Uhlig in seinem Berufsleben zuhauf sammeln können: ab 1980 als Leiter der Werkstoffprüfung bei der Krupp Stahl AG in Rheinhausen und ab 1990 als Leiter Anwendungstechnik bei den Thyssen Edelstahlwerken mit den Schwerpunkten Schweißtechnik und Umformtechnik nichtrostender Stähle.

Dann, einige Jahrzehnte später, noch einmal der „Punkt Null“. „Bei der IHK habe ich zuerst ein Existenzgründerseminar besucht und war mit meinem Alter natürlich der Exot unter Mittzwanzigern, die sich als Kosmetikerin oder IT-Berater selbständig machen wollten. Die IHK hat mir darüber hinaus auch in vielen anderen Bereichen geholfen, zum Beispiel bei der Findung der Gesellschaftsform sowie in Finanzierungs- und Rechtsfragen“, erzählt der Wahlkrefelder, der in Duisburg-Ruhrort im Dunstkreis von Hochöfen seine Kindheit und Jugend verbracht hat. „Schon mein Opa und mein Vater haben bei der August-Thyssen-Hütte gearbeitet. Somit war ich familiär vorbelastet, was die Wahl meiner Studienfächer anging“, so Georg Uhlig.

Internationaler Fairplayer mit großem Erfahrungsschatz

 Um seine Visionen eines erfüllten „Ruhestands“ zu erfüllen, gründete Dr. Georg Uhlig 2014 eine Unternehmensberatung für die Anwendung und Verarbeitung von nichtrostenden Stählen.
Dr. Georg Uhlig

An der TU Clausthal in Niedersachsen machte er sein Vorexamen im Fach Eisenhüttenkunde und wechselte danach an die RWTH Aachen. Sein Ingenieursdiplom krönte er mit dem Doktortitel. Die darauffolgenden 1980er und -90er Jahre prägten den damals 30-Jährigen, der in dieser Zeit gemeinsam mit Kollegen aus Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien internationale Forschungsprojekte betreute, die von der EU gefördert wurden. „Mehrmals im Jahr trafen wir uns dazu in einem Arbeitskreis, vorzugsweise in Brüssel. Die Sitzungen endeten meistens mit einem Abendessen in der Altstadt, verbunden mit einem Absacker in der Traditionskneipe ,La mort subite‘, übersetzt ,Der plötzliche Tod‘. Am nächsten Tag waren aber alle wieder pünktlich parat“, schmunzelt Georg Uhlig.

Noch heute merkt man ihm den Stolz an, in einer Zeit dabei gewesen zu sein, als auf europäischer Ebene die ersten Weichen für eine internationale Zusammenarbeit gestellt wurden, die sich beispielsweise in der Vereinheitlichung von Normen und technischen Regelwerken ausdrückten. Schöner Nebeneffekt für den vielinteressierten jungen Mann war, dass er durch diese Kontakte speziell Frankreich und Italien jenseits des Tourismus kennenlernen durfte.

Fragt man den „Jungunternehmer“, der im Oktober 70 wird, nach seinen größten beruflichen Herausforderungen, erinnert er sich an Untersuchungen zur Anwendung der Lasertechnologie auf die Materialbearbeitung: „In den neunziger Jahren haben wir bei den Edelstahlwerken das Laserstrahlschweißen und Lasterstrahlschneiden von nichtrostenden Stählen untersucht. Diese Technologien waren damals sehr innovativ.“ Großen Eindruck haben bei Georg Uhlig auch seine beiden Doktorväter hinterlassen, Professor Winfried Dahl von der RWTH Aachen und Professor Hans-Jürgen Engell vom Max-Planck-Institut Düsseldorf: „Professor Dahl konnte uns junge Studenten für die Wissenschaft und Forschung begeistern. Er war eine Autorität, ohne selbst autoritär zu sein. Professor Engell war neben seiner Tätigkeit als Institutsleiter auch Vorsitzender des deutschen Wissenschaftsrates und beriet die Bundesregierung in Forschungs- und Entwicklungsfragen. Beide waren kluge, sehr belesene Menschen mit einem breiten Allgemeinwissen, deren Kompetenzen weit über die reine Vermittlung von Fachwissen hinausgingen.“

 Um seine Visionen eines erfüllten „Ruhestands“ zu erfüllen, gründete Dr. Georg Uhlig 2014 eine Unternehmensberatung für die Anwendung und Verarbeitung von nichtrostenden Stählen.

Lässt man diese Sätze auf sich wirken, so scheint es, als habe der Student von damals eine ähnliche Prägung erfahren. Georg Uhlig: ein in sich ruhender Perfektionist und Fairplayer mit einer breiten Expertise und vielen Kontakten, dem es gelingt, komplizierte Sachverhalte allgemeinverständlich rüberzubringen und potenzielle Kunden für seine Arbeit zu begeistern. Und das sind jede Menge, wie die Berge von Akten auf seinem Schreibtisch belegen: Hier stapeln sich nach der ureigenen Uhlig’schen Ordnung Projektanfragen, Werkstoffuntersuchungen, Gutachten zu Schadensfällen und Vortragsmanuskripte für Werkstoffseminare rund um die Themenfelder der jungen Firma cronicon.

Lösungen für Automobilindustrie und Solarwärmetechnik,
Handel, Denkmalschutz und Medizintechnik

90 Prozent der Kunden leben in Nordrhein-Westfalen, wobei die Vielfalt beeindruckt. Anfragen und Aufträge kommen aus den Bereichen Automobilindustrie und Solarwärmetechnik, Denkmalsanierung, Handel und Medizintechnik. Georg Uhlig holt einen feinen Edelstahldraht mit einer Schlinge am Ende hervor – ein endoskopisches Gerät, mit dem man Gallensteine entfernen kann. „Das sieht banal aus, aber es steckt viel Fachwissen hinter der Entwicklung eines solchen medizinischen Instruments, das sehr gut desinfizierbar und trotz seiner filigranen Bauweise sehr stabil sein muss“, erläutert der Fachmann.

 Um seine Visionen eines erfüllten „Ruhestands“ zu erfüllen, gründete Dr. Georg Uhlig 2014 eine Unternehmensberatung für die Anwendung und Verarbeitung von nichtrostenden Stählen.
Höchst filigran und doch sehr stabil: Endoskopisches Gerät aus der Medizintechnik

Weitere Projekte der jüngeren Vergangenheit waren die Bewertung von Rostschäden an einer Großküche und die Sanierung der Hamburger Kirche Sankt Nicolai. „Umwelteinflüsse und die maritime Atmosphäre sind bei der Werkstoffauswahl für Sanierungsmaßnahmen des Mahnmals zu berücksichtigen“, erläutert der Experte, dem man auf dem Gebiet der nichtrostenden Stähle nichts vormachen kann und der diesen Werkstoff fast genauso zu lieben scheint wie Urlaube auf Norderney, Oldies von den Shadows und den Humor des großen Niederrheinkabarettisten Hanns Dieter Hüsch.

„Edelstahl ist cool, futuristisch und ästhetisch“, sagt der Eisenhüttenkundler, der viel in der Welt herumgekommen ist und demnächst noch einmal mit Muße die Normandie und die Bretagne bereisen möchte. Die Zeit kann er sich nehmen. Der „einsame, aber glückliche Wolf“, wie Georg Uhlig sich selbst bezeichnet, hat wenig private Verpflichtungen und folgenden spanischen Satz zu seinem Lebensmotto auserkoren: „Salud, amor, dinero y il tiempo para gustarles.“ Heißt übersetzt: „Gesundheit, Liebe, Geld und Zeit, das alles zu genießen.“ Wir wünschen es dem Jungunternehmer mit fast 70 von Herzen.


Cronicon GmbH
Grafschaftsplatz 1, 47803 Krefeld
www.cronicon.de
uhlig@cronicon.de

Über den/die Autor/in: Petra Verhasselt

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Tags: , 0 Kommentare on Alte Liebe rostet nicht – Dr. Uhlig und der StahlVeröffentlicht am: 3. August 2021Zuletzt bearbeitet: 16. Februar 2023967 WörterGesamte Aufrufe: 311Tägliche Aufrufe: 15 Minuten Lesezeit

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